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Elena Semechin: Triumph über den Krebs nach olympischem Gold und neuem Weltrekord

Paris, Frankreich - Nachdem Elena Semechin (30) bei den Paralympischen Spielen 2021 in Tokio eine Goldmedaille gewonnen hatte, litten ihre Feierlichkeiten unter starken Kopfschmerzen. Kurz darauf wurde bei ihr ein maligner Hirntumor diagnostiziert. Drei Jahre später errang sie am Donnerstagabend erneut die Goldmedaille im 100 Meter Brustschwimmen der Paraschwimmer und setzte dabei einen Weltrekord. Mit einer Zeit von 1:12,54 Minuten übertraf die seheingeschränkte Athletin ihre eigene Bestleistung und war schlussendlich drei Sekunden schneller als die Zweitplatzierte, Maria Carolina Gomes Santiago (39) aus Brasilien. Während eines Interviews nach dem Wettbewerb konnte Semechin ihre Tränen nicht zurückhalten. "Ich habe immer daran geglaubt, wollte unbedingt einen Rekord aufstellen", erklärte sie mit bebender Stimme im ZDF-Interview. "Ich bin so erleichtert, dass es mir gelungen ist", fügte sie hinzu, während sie sich eine Träne abwischte. Auf die Frage der Moderatorin Susanne Simon (63), was sie in diesem Moment fühle, ob sie an das Gold denke oder an den Weg, der sie hierher geführt habe, brach Semechin in Tränen aus und fand keine Worte mehr. Simon umarmte sie tröstend, ohne eine Antwort zu erwarten, und lobte: "Sie haben das wirklich großartig gemacht." Am 3. November 2021 wurde Semechin ein Tumor aus der linken Gehirnhälfte entfernt, kurz bevor sie ihren Trainer und Partner Philipp Semechin (39) heiratete. "Da konnte auch der Krebs nicht im Weg stehen", sagte sie nach ihrem beeindruckenden Sieg. Trotz der Herausforderungen, einschließlich der Chemotherapie, nahm sie den Sport wieder auf, getrieben von der Überzeugung, dass sie es sonst nicht schaffen würde. Ihre Botschaft lautet: "Man kann alles erreichen, wenn man fest daran glaubt, positiv bleibt. Und das war der Lohn für all die harten Jahre." Nach dem Rennen in Paris waren die Tränen einem Lachen gewichen, und Semechin äußerte eine Kampfansage: Sie plant, sich einige Tage zu erholen, zu feiern und dann ihre Blicke auf die nächsten Olympischen und Paralympischen Spiele in Los Angeles 2028 zu richten.